Trauer

"Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume. Ich leb in euch, geh durch eure Träume."

unbekannt

Trauer ist einer der emotionalsten Prozesse, etwas zu verlieren das wir lieb gewonnen haben -sei es ein Mensch, ein Tier, eine Idee oder auch eine Überzeugung- ist ausgesprochen schmerzhaft, es bedeutet, "Getrennt worden zu sein"!

 

Der Trauerprozess ist ein emotionaler und körperlicher Ausnahmezustand.

Von dem Augenblick an, in dem wir den Verlust wahrnehmen werden wir von Stresshormonen überschwemmt. Diese Stresshormone hemmen unser Immunsystem in seiner Selbstregulation. Darüber hinaus ziehen wir uns zurück, bewegen uns langsamer und nehmen kaum noch Außenreize wahr.

Wir verschließen uns und machen zu weil wir in diesem Zustand größter Verwundbarkeit  nicht den kleinsten zusätzlichen Stressor aushalten könnten.

 

Die Erkenntnis des Verlustes macht dunkel und kalt, macht schwer, macht dicht, macht taub, macht einsam.

Sie raubt den Atem, nimmt die Kraft, nimmt die Sicht, nimmt jedes positive Gefühl mit sich, nimmt jeden Sinn.

 

Der Verlust hinterlässt das bittere Gefühl von Hilflosigkeit, nichts gegen das Unvermeidliche getan haben zu können, was da in mich hineingebrochen ist, es einfach so hinnehmen zu müssen...Kontrollverlust.

 

Es gibt viele Gründe einen Verlust zu beklagen. Wir trauern um den Verlust eines geliebten Menschen oder eines geliebten Tieres, über den Verlust eines Körperteils, aber auch plötzlich schwer krank zu sein.

Wir trauern darüber, dass unser Partner uns verlässt oder darüber dass wir betrogen wurden.

Wir trauern über die Erkenntnis mißbraucht worden zu sein oder die mangelnde Liebe, die unsere Eltern uns entgegen gebracht haben.

Wir trauern über den Verlust unserer Arbeitsstelle und das Gefühl wertlos zu sein.

Wir betrauern die Ungerechtigkeit der Welt, dass viele verhungern und vielen Gewalt angetan wird.

So vielfältig, die Gründe für diese tiefe Traurigkeit sind, so unterschiedlich ist unser Umgang damit.

Manche Menschen sind so verzweifelt, dass sie selbst nicht mehr leben und vor allem nicht mehr lieben wollen.

Andere empfinden eine Mordswut, wieder andere brechen in sich zusammen.

Und es gibt die, die versuchen zu funktionieren und so weiter machen wie bisher, bis sie sich eines Tages wie abgestorben fühlen.

 

Trauer zu empfinden und zu durchleben ist normal und ich behaupte, dass wir von Natur aus mit Fähigkeiten ausgestattet sind, die uns das Loslassen erleichtern können. Die Dauer des Trauerprozesses ist so individuell, wie wir unterschiedlich sind. Es gibt in der klinischen Psychologie die Behauptung, dass ein solcher Prozess "Normalerweise" nach ca. 3 Wochen abgeschlossen sein sollte.

Ich halte diese Behauptung für unsinnig. Ein echt erlebter Verlust hinterlässt für immer eine Leere, die mit nichts mehr aufzufüllen ist, ein echt erlebter Verlust bleibt schmerzhaft und unvergesslich. Unsere einzige Möglichkeit scheint mir, einen solchen Verlust rückblickend so erträglich zu machen, dass wir die Erinnerung daran mühelos aushalten können.

 

Marion Decker

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(c) Marion Decker